Unter dem Motto „GeMAInsam Zukunft gestalten“ beging der Deutsche Gewerkschaftsbund am 1. Mai den Tag der Arbeit in Berlin. Es sprachen die Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Katja Karger, der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey.
Redeauszüge der Vorsitzenden des DGB Berlin-Brandenburg, Katja Karger:
„Der 1. Mai ist unser Tag – der Tag, an dem wir klarmachen: Wir stehen ein für eine gerechtere Gesellschaft und kämpfen für gute Arbeit und eine soziale Stadt. Wir Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sind eine starke Stimme in Berlin, und wir verschaffen uns Gehör – gegenüber der Politik und in den Betrieben.“ Die Folgen von Klimawandel, Corona-Pandemie und Krieg in Europa stellen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor große Herausforderungen, so Karger. Gleichzeitig gelte es, im digitalen Wandel die Interessen der Beschäftigten in den Betrieben zu wahren. „Mehr denn je brauchen wir in Zeiten großer Veränderungen soziale Sicherheit. Das ist die Stunde der Gewerkschaften und eines neuen Zusammenhalts, denn nur gemeinsam können Beschäftigte dafür sorgen, dass der Wandel sozial, gerecht und nachhaltig ist“, sagt die Gewerkschafterin.
Der Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung sei ein großer Schritt in die richtige Richtung. „Wesentliche Meilensteine für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen sind festgelegt: Der Landesmindestlohn ist auf 13 Euro gestiegen, der Vergabemindestlohn soll im Herbst folgen. Das digitale Tarifregister ist fertig, damit Berlin künftig nur noch Firmen beauftragt, die sich an Tarifverträge halten – das sind Schritte auf dem Weg zu einer Stadt der guten Arbeit. „Tarifverträge - in diesem Jahr von den Gewerkschaften unter schwierigen Bedingungen auszuhandeln - müssen Standard werden in den Unternehmen, denn sie sichern faire Arbeitsbedingungen und tragen dazu bei, dass die Menschen steigende Energie- und Lebenshaltungskosten schultern können“, sagt Karger. Hier sei ebenso der Senat gefordert. „Unternehmen erhalten vielfältige Unterstützung. Aber was ist mit der Berliner Bevölkerung? Energie, Wohnen, Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs müssen für alle bezahlbar sein, vor allem für diejenigen mit kleinen und mittleren Einkommen“, betont Katja Karger.
Am 1. Mai sendete rbb-Inforadio ab 11 Uhr eine Podiumsdiskussion „1. Mai – Gerät der Arbeitsmarkt in die Krise?“ mit Katja Karger