„Trotz unsicherer wirtschaftlicher Aussichten und Rezessionsgefahr steigt der Bedarf an Fachkräften in Berlin und Brandenburg. Viele Betriebe beklagen hier einen Mangel. Der ist hausgemacht, denn tatsächlich gibt es einen Mangel an Guter Arbeit, tariflich bezahlt und sozial abgesichert. Ursachen für Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung sind Niedriglöhne, ungünstige Arbeitszeiten, Arbeitsintensivierung, viele Überstunden oder andere unattraktive Arbeitsbedingungen. Diese schrecken Fachkräfte ab, vor allem gut ausgebildete Frauen. Könnten diese die Teilzeit- und Minijobs verlassen, gäbe es viel mehr Fachpersonal. Die sinkende Tarifbindung und Tarifflucht vieler Firmen in Berlin und Brandenburg verschärfen die Problematik. Die derzeitige Personalnot am Flughafen BER zeigt, wie wichtig eine vorausschauende Personalplanung ist, die Fachkräfte nicht heuert und feuert, sondern an Bord behält und weiterbildet.
Von den Landesregierungen erwarten wir, vorhandene Reserven für den Arbeitsmarkt zu mobilisieren. Dazu gehören an erster Stelle zügige Maßnahmen zur Stärkung der Tarifbindung, denn tarifliche Bezahlung macht Arbeit in Berlin und Brandenburg attraktiv. Um Geringqualifizierte, Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund besser ins Arbeitsleben zu integrieren, brauchen wir mehr Weiterbildung. Hier sehen wir die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter klar in der Verantwortung. Zudem müssen sich die Firmen stärker für familienfreundliche Arbeitsbedingungen und die Politik für den weiteren Kita-Ausbau engagieren. Eine Region, in der Beruf und Familie gut vereinbar sind, zieht Fachkräfte an.“
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