Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 25/2023 - 04.07.2023

Bündnis für Ausbildung muss klaren Fokus auf mehr Ausbildungsplätze richten - "Ausbildungsumlage wäre ein gutes Instrument"

Kurz vor den Sommerferien zeichnet sich auch in diesem Jahr noch keine Trendwende am Berliner Ausbildungsmarkt ab. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze liegt weiter deutlich unter dem der gemeldeten Bewerber*innen. „Der leichte Anstieg der Zahl offener Ausbildungsstellen reicht nicht, um wenigstens das Niveau vor der Pandemie zu erreichen“, kritisiert Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, die fehlende Ausbildungsbereitschaft der Berliner Wirtschaft. Sie fordert, statt unverbindlicher Absichtserklärungen wirkungsvolle Maßnahmen für mehr und bessere Ausbildung zu ergreifen.

„Mit der Ausbildungsumlage, für die die Arbeitssenatorin jetzt den Gesetzentwurf erarbeitet, hätten wir ein gutes Instrument“, begrüßt Nele Techen die Vereinbarung des Senats, bedauert allerdings, dass die neue Berliner Landesregierung die Umlage erst 2025 einführen will, wenn die Berliner Wirtschaft bis dahin nicht 2000 zusätzliche Ausbildungsverträge abgeschlossen hat: „Die bisherige Entwicklung am Ausbildungsmarkt und die Erfahrungen aus vorangegangenen Ausbildungsoffensiven dämpfen meine Erwartungen, dass die Situation in eineinhalb Jahren eine deutlich bessere ist. Wir brauchen verbindlichere Instrumente, die die betriebliche Ausbildung langfristig stärken.“

Gleichwohl gehe der DGB engagiert in das angekündigte Bündnis für Ausbildung. „Wir begrüßen sehr, dass das Gremium paritätisch besetzt sein wird und schlagen vor, dass auch Jugend- und Auszubildendenvertretungen mit am Tisch sitzen. Wir werden uns konstruktiv einbringen, erwarten aber, dass mehr Unternehmen bereit sind, Verantwortung für mehr und bessere Ausbildung zu übernehmen. Die Ausbildungsqualität spielt für uns eine große Rolle. Wir wollen gute Ausbildungsbedingungen, die am besten tariflich geregelt sind. Und wir machen uns für eine bessere Berufsorientierung und ein gutes Übergangssystem stark, damit junge Menschen eine fundierte Entscheidung für ihre Zukunft treffen können. Das ist auch im Interesse der Betriebe, und ich bin optimistisch, dass wir hier zu guten Ergebnissen kommen werden.“


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