Belästigung und Gewalt gegen Frauen dürfen in der Krise nicht aus dem Blick geraten, mahnt der Deutsche Gewerkschaftsbund. „In den letzten Monaten hat die häusliche Gewalt zugenommen und gezeigt: zu Hause bleiben ist besonders für viele Frauen und Kinder gefährlich“, sagt Sonja Staack, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg.
Auch in Berlin und Brandenburg suchten nach Erfahrungen von Hilfeeinrichtungen mehr Frauen Beratung und Schutz in Unterkünften. „Es ist wichtig, dass das Hilfsangebot mit dem Bedarf schutzsuchender Frauen wächst“, fordert Staack anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen.
Auch am Arbeitsplatz erleben Frauen Gewalt und Belästigung. „Falsche Toleranz gegenüber sexistischen Sprüchen, ungewünschten Berührungen und anderen Übergriffen ist fehl am Platz“, sagt Staack. Dabei spielt es keine Rolle, ob im Betrieb oder von zu Hause aus gearbeitet wird: „Belästigung per E-Mail oder Firmen-Chat ist genauso tabu wie sexistische Sprüche auf dem Flur.“
Unternehmen seien gesetzlich verpflichtet, gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz vorzugehen. „Dabei können Arbeitgeber und Betriebsrat zusammenwirken: In Betriebsvereinbarungen kann man regeln, wie Fälle von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz vermieden und aufzuklären werden sollen.“