Am Montag haben Arbeitssenatorin Katja Kipping und die DGB-Vorsitzende Berlin-Brandenburg Katja Karger die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung „Gute Arbeit in Berlin 2022“ vorgestellt. DGB
Mit dem Bericht liegen zum dritten Mal repräsentative Ergebnisse zu den Arbeitsbedingungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berlin vor. Die Ergebnisse zeigen, dass die Berliner Beschäftigten ihre Arbeitsbedingungen insgesamt schlechter bewerten als der Bundesdurchschnitt.
Katja Kipping, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales: „Gute Arbeit ist kein Selbstläufer. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass nur die Hälfte der Berlinerinnen und Berliner davon ausgeht, ihre Tätigkeit unter den gegebenen Bedingungen bis zum gesetzlichen Rentenalter ausüben zu können. Hinzu kommt: Ein Viertel der Berliner Beschäftigten gibt an, den Arbeitsplatz wechseln zu wollen, sofern die Möglichkeiten dazu gegeben wären. Diese Ergebnisse müssen uns aufrütteln. Neben mehr Angeboten zum Arbeits- und Gesundheitsschutz müssen die Betriebe bessere Arbeitsbedingungen bieten, wenn sie im Wettbewerb um Fachkräfte nicht leer ausgehen wollen. Denn nur gesunde und zufriedene Fachkräfte können langfristig den Erfolg für die Betriebe sichern.Der vorliegende Bericht ist ein Ansporn, uns im Dialog mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern weiter für die Stärkung von guter Arbeit für alle Beschäftigten einzusetzen.“
Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg: „Der Bericht zeigt deutlich, wie wichtig der DGB Index Gute Arbeit ist: Er zeigt die Arbeitsbedingungen in der Stadt aus Sicht derer, die davon betroffen sind – aus Sicht der Beschäftigten. Wichtigste Erkenntnis: Zu viele Berliner*innen haben niedrige Einkommen und dadurch extrem schlechte Rentenerwartungen. Der entscheidende Hebel für Verbesserungen sind Tarifverträge, die verbindliche Standards und gute Bezahlung bringen. Daher ist die vom Senat verabschiedete Tariftreuepflicht bei öffentlichen Vergaben ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Zudem arbeitet ein Großteil der Beschäftigten unter großem, belastendem Zeitdruck. Dies gilt insbesondere für Frauen und Beschäftigte im Gesundheitsbereich. Arbeitsverdichtung ist kein Mittel gegen Arbeits- und Fachkräftemangel – ganz im Gegenteil. Sie macht krank, Beschäftigte geben, etwa in der Pflege, vermehrt ihren Beruf auf. Arbeits- und Gesundheitsschutz müssen dringend mehr beachtet und bestehende Tarifverträge auch angewendet werden – etwa der Entlastungstarifvertrag der landeseigenen Krankenhäuser und die Mindestpersonalbemessung.“
Die vollständige Studie finden Sie unter www.berlin.de/sen/arbeit/top-themen/gute-arbeit/
Hintergrund:
Der „DGB-Index Gute Arbeit“ ist eine seit dem Jahr 2007 deutschlandweit durchgeführte Arbeitnehmerbefragung. Im Jahr 2022 fand die Erhebung zum dritten Mal nach 2018 und 2020 in Form einer repräsentativen Befragung für Berlin statt. Die für Arbeit zuständige Senatsverwaltung kooperierte hierfür mit dem Institut DGB-Index Gute Arbeit. Die Datenerhebung basiert auf der Befragung von 1.000 Berliner Beschäftigten bzw. bundesweit rund 6.700 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Erhoben wurden die Daten durch das Umfragezentrum Bonn (uzbonn). Die Auswertung wurde durch das Institut Arbeit und Wirtschaft Bremen (iaw) durchgeführt.
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