Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 18/2023 - 06.06.2023

Gute Arbeit darf nicht krank machen – für mehr Personal in den Erziehungsberufen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW hat ihre Mitglieder an den Berliner Schulen zu einem dreitägigen Warnstreik für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz aufgerufen. Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, erklärt dazu:

„Wir Gewerkschaften machen uns stark für Gute Arbeit. Dazu zählen nicht nur eine faire tarifliche Bezahlung, soziale Absicherung und Mitbestimmung, sondern ganz klar auch die Einhaltung von Arbeits- und Gesundheitsschutz. Arbeit darf nicht krank machen – das gilt in den Erziehungsberufen genauso wie in allen anderen Bereichen. Deshalb unterstützen die Gewerkschaften des DGB die Forderungen der GEW-Kolleg*innen nach einem besseren Schutz ihrer Gesundheit.

Die Belastungssituation der Pädagog*innen in den Berliner Schulen hat sich in den vergangenen Jahren weiter verschärft. Das Land Berlin hat es versäumt, ausreichend Lehrkräfte auszubilden, um den weiter steigenden Schüler*innenzahlen durch den Bevölkerungszuwachs gerecht zu werden und die in Ruhestand gehenden Kolleg*innen zu ersetzen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Pädagog*innen, die neben der Vermittlung von Fachwissen auch eine steigende Zahl sozialer Problemlagen auffangen müssen – und das in immer weiter wachsenden Klassen, deren Leistungsniveau immer heterogener wird.

Die Antwort des Senats darauf kann nicht sein, bei Personalmangel einfach die Rechtsvorschriften anzupassen und die Klassenfrequenz zu erhöhen. Pädagog*innen wie Schüler*innen bleiben so gleichermaßen auf der Strecke. Wenn überlastete, ausgebrannte Lehrkräfte krank werden und den Beruf verlassen, verschärft das die prekäre Situation weiter. 

Wir erwarten von der Berliner Landesregierung, dass sie die Forderungen der GEW-Kolleg*innen ernst nimmt und sich zu echten Verhandlungen bereiterklärt. Alle Parteien haben sich vor der Berliner Wiederholungswahl für kleinere Klassen ausgesprochen. Dem müssen jetzt Taten folgen.“


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