Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 14/2023 - 28.04.2023
Tag der Arbeit 2023

DGB: „Bildung und Gute Arbeit mit Tarif sind Trumpfkarten für Arbeitsmarkt in Berlin und Brandenburg“

Bessere Aus- und Weiterbildung und Maßnahmen für eine Tarifbindung von 80 Prozent der Beschäftigten – diese Trumpfkarten müssen die Regierenden und die Wirtschaft konsequenter für eine Verbesserung des Arbeitsmarkts in Berlin und Brandenburg ausspielen.“ Das fordert die Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Katja Karger, mit Blick auf den bevorstehenden Tag der Arbeit am 1. Mai. „Ein zukunftsfester Arbeitsmarkt braucht keinen Niedriglohn, sondern bindende Tarifverträge in allen Branchen. Nur damit wird Arbeit in Berlin und Brandenburg attraktiv“, sagt Karger.

80 Prozent Tarifbindung – gut gegen Armut aller Generationen

„Sichere, tariflich geregelte Arbeit ist das beste Mittel gegen Armut“, erklärt die Gewerkschafterin. „Tarifverträge sind der Hebel, um gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne zu erzielen, von denen Beschäftigte mit ihren Kindern leben und für das Alter vorsorgen können. In Berlin und Brandenburg arbeitet jetzt weniger als die Hälfte der Beschäftigten mit Tarifbindung. Von den Landesregierungen in Berlin und Brandenburg fordern wir daher Aktionspläne zur Steigerung der Tarifbindung auf mindestens 80 Prozent der Beschäftigten. Ein wesentlicher Ansatzpunkt zur Stärkung der Tarifbindung ist die Tariftreuepflicht bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. In Berlin gilt diese seit kurzem, auch auf Bundesebene wird aktuell ein Bundestariftreuegesetz vorbereitet – höchste Zeit, dass auch Brandenburg hier nachzieht.“

Alle mitnehmen von der Schule in den Beruf

Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, unterstreicht darüber hinaus die schwierige Situation vieler junger Menschen, die nach Abschluss der Schule ihren Weg ins Berufsleben suchen: „Wenn der Wirtschaft Fachkräfte fehlen, ist es äußerst inakzeptabel, dass junge Menschen keinen Ausbildungsplatz finden. Das muss sich ändern. Vor allem in Berlin müssen die Unternehmen dazu ihren Beitrag leisten und mehr ausbilden, denn die Betriebe in der Stadt bilden permanent deutlich weniger aus als im Bundesdurchschnitt. Auch in Brandenburg bilden nur 13 Prozent der Unternehmen ihren Fachkräftenachwuchs selbst aus. Um dies zu verbessern, fordert der DGB die Umsetzung der Ausbildungsumlage,  um die Kosten der dualen Ausbildung, von der alle profitieren, solidarisch zu verteilen.

Wir können es uns nicht leisten, dass junge Menschen nach der Schule keinen Berufsabschluss machen. Wir arbeiten daran, die Berufsorientierung zu stärken und den Datenaustausch zwischen den Schulen und den Agenturen für Arbeit verbindlich zu gestalten. Dafür müssen die Landesregierungen gesetzliche Grundlagen schaffen.“


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