Das von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe im Rahmen der Umsetzung des Masterplans Industriestadt Berlin 2018-2021 geförderte Projekt, welches gemeinsam mit der IG BCE Berlin Mark-Brandenburg, der IG Metall Berlin und dem DGB Bezirk Berlin-Brandenburg durchgeführt wird, hat am 02.06.2022 einen erfolgreichen Abschlussworkshop durchgeführt.
Dafür trafen sich die 17 Teilnehmenden, darunter Betriebsrät*innen, Gewerkschafter*innen, Digitalakteur*innen und Bildungsanbieter*innen, in den Räumlichkeiten der IGBCE in der Inselstraße, Berlin und wurden von Hausherr und Bezirksleiter der IGBCE Berlin-Mark Brandenburg, Rolf Erler, begrüßt.
In einem Zeitraum von knapp 12 Monaten haben sich die Teilnehmenden des Modellprojekts damit auseinandergesetzt, wie die Beteiligung der Beschäftigten am digitalen Wandel gestärkt werden kann. In 3 intensiven Workshops erarbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam eine Roadmap zur digitalen Transformation, welche Mitbestimmung und Beteiligung ausformuliert. Darauf aufbauend wurden Prozessvereinbarungen erarbeitet, welche die Spielregeln des Transformationsprozesses für die Betriebsparteien formulieren. In einem intensiven Austausch zwischen Akteuren der Mitbestimmung, Wissenschaft- und Bildung sowie Expert*innen der Digitalisierung wurden die Faktoren Kommunikation, Prozesse und Kompetenzen als die wichtigsten Baustellen identifiziert. Eine wichtige Komponente des Abschlussworkshops war außerdem, bisher vernachlässigte Beschäftigtengruppen wieder in den Fokus zu rücken. Beispielsweise werden Produktionsbeschäftigte in den Debatten der Digitalisierung wenig beachtet oder eingebunden.
In diesem Sinne werden die Betriebsräte im Management von Transformationsprozessen befähigt, haben doch sowohl die Roadmap als auch die Prozessvereinbarung eine übergeordnete Qualität. Dieses Herangehen unterscheidet sich somit von einer punktuellen Betrachtung, wie etwa dem Abschluss einer Betriebsvereinbarung zum Datenschutz.
Die gemeinsame Arbeit von Betriebsräten und Digitalakteuren beschreitet Neuland: beide Seiten profitieren enorm von ihren unterschiedlichen Rollen, Sichtweisen, Erfahrungen und Fähigkeiten. Gleichzeitig teilen sie die Überzeugung, dass Veränderung immer dann nachhaltig gelingt, wenn sie beteiligungsorientiert gestaltet ist.
Aufbauend auf dem Auftaktworkshops im November 2021 ging es diesmal um die Weiterentwickelung von Strategien, die eine Beteiligung der Beschäftigten an Digitalisierungsprozessen im Betrieb sicherstellen. Stück für Stück wurden so die Roadmaps zur Steuerung digitaler Veränderung im Betrieb weiterentwickelt. Wesentliches Erfolgsmoment dieser Workshops ist die gemeinsame Arbeit sehr unterschiedlicher Akteur*innen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringen.
Das Beteiligungsprojekt bringt Digitalisierung in Handwerk und Mittelstand weiter voran – gefördert von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe im Rahmen des Masterplans Industriestadt Berlin 2018-2021. Im Februar ging es in die zweite Runde – mit einem Workshop, an dem sich die IG BCE Berlin Mark-Brandenburg, die IG Metall Berlin und der DGB-Bezirk Berlin-Brandenburg beteiligten.
Trotz Pandemie und Sturmtief kamen am 17. Februar 14 Digitalakteur*innen, Betriebsrät*innen, Gewerkschaftsvertreter*innen und Wissenschaftler*innen im Gebäude der IG Metall Berlin zusammen. In seinem Online-Input zeigte Sebastian Grzegorek Ergebnisse des Monitors Digitalisierung der IGBCE. Diese Beschäftigtenumfrage wird aktuell zum zweiten Mal durchgeführt.
Ein Highlight der Veranstaltung war das Digitalwerk Werder: diese Einrichtung macht Digitalisierung und Technologien erlebbar. Koordinator Alexander Skambath und Pressesprecher Sebastian Peschke brachten zwei der Erlebnisstationen aus dem Digitalwerk mit. Gemeinsam wurden Anwendungsideen für 3-D-Drucker und Augmented-Reality-Brillen gesammelt. Damit die Anwendung dieser Technologien im Betrieb gelingt, ist Mitbestimmung eine Kernfrage. Wichtig auch: Wo können gesundheitliche Risiken für Beschäftigte auftreten? Wie ist der Datenschutz konkret zu handhaben?
Mit zwei Roadmaps, neuen Erfahrungen bei der Digitalisierung und erneut einem spannenden Austausch, geht das Projekt nun auf die Zielgerade, mit einer für Juni geplanten Abschlussveranstaltung. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Digitalisierung zum Anfassen: das Pilotprojekt “Dialog digitale Beteiligung” besucht das Digitalwerk Werder
Das von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe im Rahmen der Umsetzung des Masterplans Industriestadt Berlin 2018-2021 geförderte Projekt „Beteiligung der Beschäftigten im digitalen Wandel: Dialog und Vernetzung zwischen betrieblichen Interessenvertretungen und Digitalakteuren“ ging am 18.01.2022 mit einer Exkursion in das Digitalwerk in Werder in die zweite Runde.
Die Auftaktveranstaltung vom 24.11.2021 stand im Zeichen des Austausches der verschiedenen Gruppen zur Gestaltung des digitalen Wandels im Betrieb: welche Anforderungen haben Betriebsräte an die Digitalisierung in ihrem Betrieb? Welche Aspekte bringen Digitalakteure ein, damit der digitale Wandel funktioniert? Was können beide Seiten voneinander lernen im Sinne Guter Arbeit und Beteiligung der Beschäftigten?
Darauf aufbauend ermöglichte der Besuch im Digitalwerk Werder nun die Digitalisierung zum Anfassen. Das Digitalwerk richtet sich mit seinem breiten Angebot vornehmlich an kleine und mittlere Betriebe. Ziel ist, die richtige Lösung für das jeweilige Unternehmen zu finden und sie für die digitale Zukunft vorzubereiten.
Bei ihrem Besuch konnten die Teilnehmenden neue Technologien ganz praktisch ausprobieren, denn anschauen, anfassen und ausprobieren sind das Credo des Digitalwerkes. Somit konnte eine Vielzahl von Erlebnisstationen durchlaufen werden: Angefangen bei der digitalen Zeiterfassung, über Virtual und Augmented Reality, den Einsatz von Drohnen bis hin zu 3D-Druck von Kunststoffen und Lebensmitteln.
An jeder Station konnte anhand eines Beispiels im beruflichen Kontext ausprobiert werden, wie Digitalisierung funktioniert. Die Software zur digitalen Terminplanung zeigt, wie Mitarbeitende eines fiktiven Friseurbetriebes entlastet werden, wenn die Kundschaft ihre Wunschtermine online bucht und verwaltet. Die versierten Stationsbetreuenden beantworteten alle Fragen sehr kompetent. So entstanden direkt Überlegungen für einen weiteren Nutzen.
In einer abschließenden Diskussionsrunde ließen die Teilnehmenden die neuen Eindrücke Revue passieren und debattierten über die Übertragbarkeit der Methode in Betriebe mit dem Ziel, Beteiligung in Digitalisierungsvorhaben zu stärken.
Das von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe im Rahmen der Umsetzung des Masterplans Industriestadt Berlin 2018-2021 geförderte Projekt „Beteiligung der Beschäftigten im digitalen Wandel: Dialog und Vernetzung zwischen betrieblichen Interessenvertretungen und Digitalakteuren“ konnte am 24.11.2021 einen erfolgreichen Auftaktworkshop durchführen.
Unter den geltenden 2G+ Regelungen sind Digitalakteur*innen, Betriebsrät*innen, Gewerkschaftsvertreter*innen, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen von weiteren Bildungseinrichtungen im Bildungszentrum der IGBCE in Kagel-Möllenhorst in einen gemeinsamen Dialog gegangen. Das Gemeinschaftsprojekt von DGB, IG BCE und IG Metall, umgesetzt von PCG Project Consult zielt auf verbesserte Digitalisierungsprozesse in den Betrieben, indem wichtige Player ihr Wissen und Können gemeinsam einbringen. Entsprechend war der Workshop der Start des Austauschs über Digitalisierung und Beteiligung. Dabei wurden nicht nur der aktuelle Stand der Berliner Betriebe in der Digitalisierung diskutiert, sondern auch eigene Erfahrungen und Stolpersteine vorgestellt. In zwei weiteren Workshops sollen 2022 gemeinsam Strategien entwickelt werden, um die Digitalisierung in den Betrieben mitbestimmt voranzutreiben.
Ziel des Pilotprojektes ist es, Digitalakteur*innen und Interessenvertretungen zusammenzuführen. Dies trägt zur Gestaltung Guter Arbeit bei und zahlt ein auf die Fachkräftesicherung und die Attraktivität der Industriearbeitsplätze. So kann das Wachstum der Berliner Industrie unterstützt und die Industriestadt Berlin aufgrund ihrer attraktiven (Industrie-)Arbeitsplätze international positioniert werden. Das Projekt ist für Interessierte offen.
Gewerkschaftssekretär Anis Ben-Rhouma, der das Projekt im Bezirk Berlin-Mark Brandenburg mit betreut, macht deutlich: „Digitalisierung – was man auch immer darunter versteht – ist einer unserer Megatrends. Es passiert uns sehr oft, dass unsere Betriebsrät*innen nicht mit den so genannten Digitalakteur*innen direkt kommunizieren. Umgekehrt sei es auch so, wurde bei dem Workshop deutlich. Das wollen und müssen wir ändern.“
„Auch für unsere Betriebsräte von Stadler und Daimler Group Services verspricht das Projekt gute Ergebnisse im Umgang mit den Herausforderungen der digitalen Kommunikations-Prozesse der Betriebe. Wie immer gilt, über den Tellerrand hinaus zu schauen und mit Netzwerkpartnern zu kooperieren bringt starke Mehrwerte für die Arbeit der Kollegen/-innen in der betrieblichen Mitbestimmung“, ergänzt Gewerkschaftssekretär Andreas Buchwald.
„Mit Blick auf die Fortschreibung des Masterplan Industriestadt Berlin ist für uns wichtig, dass bei künftigen Projekten die Einbeziehung von Betriebsräten stärker als bisher adressiert wird. Insofern bietet das Projekt eine gute Steilvorlage für den neuen Masterplan Industriestadt“, so die Arbeitsmarktexpertin Sabrina Klaus-Schelletter vom DGB Berlin-Brandenburg.